Warum körperorientiert?
Arbeit am Nervensystem ist Arbeit an der Basis
Bei Gefahr triumphiert unser Nervensystem über den Verstand
Bereits in der dritten Schwangerschaftswoche entwickelt sich unser Nervensystem. Es trägt die rudimentäre Funktion, uns das Überleben zu sichern. Wenn Gefahr gemeldet wird, durchläuft unser Körper eine Stresskaskade, die uns in Kampf, Flucht, Unterwerfung oder in die Erstarrung schickt. Diese Reaktion läuft autonom, ohne Mitwirken des Verstandes.
Was wir als Bedrohung empfinden ist geprägt von unseren frühen Erfahrungen
Was genau jeder einzelne als Bedrohung wahrnimmt, ist höchst persönlich und hängt von den Erfahrungen ab, die wir im Bauch der Mutter, als Baby, als Kleinkind und im weiteren Lauf unserer Entwicklung machen. Wenn wir als Kind in chronischen Stress geraten und z.B. Erfahrungen von Verlassen sein oder Überforderung machen, die unsere Bewältigungs- und Verarbeitungsfähigkeiten anhaltend übersteigen, kann es sein, dass die Überlebensreaktionen unseres autonomen Nervensystems bei ähnlichem Erleben auch als Erwachsener anspringen.
Die Lösungsversuche von gestern sind Probleme von heute
Dauerndes Angespannt sein, Schlafstörungen, Angst, Panikattacken, energieraubende Gedanken und Gefühle – aber auch ständige Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Suchterkrankungen, Burnout-Syndrom und Depression können Symptome eines aktivierten Nervensystems sein. In Beziehungen kann sich die Aktivierung zeigen als ein zu viel Verantwortung tragen, sich für das Wohlbefinden des Anderen zuständig fühlen, in Schuld-, Scham-, Verlassenheits- und Einsamkeitsgefühlen, mangelnden oder zu rigiden Grenzen, sprunghaftem Umgang mit Nähe und Distanz oder in der gänzlichen Unfähigkeit sich zu binden.
Selbstregulation ist Ausdruck eines balancierten Nervensystems
Zu verstehen, auf welche Art von Stress, das eigene Nervensystem wie reagiert, ist ein wichtiger Schritt hin zur Heilung. Aber allein das Verhalten zu verändern wirkt in der Tiefe nicht dauerhaft entlastend. Aus eigener Erfahrung und aus meiner Erfahrung aus der körper- und bindungsorientierten Begleitung weiß ich, dass wir eine nachhaltige Veränderung nur erleben, wenn wir uns unserem Nervensystem, unserem Körper und den darin wohnenden Stressmustern und Gefühlen zuwenden. Emotions- und Körperarbeit gepaart mit Psychoedukation sind darum die zentralen Elemente meiner Arbeit. Ich mache Wege erfahrbar und begehbar, die über das Entschlüsseln und Regulieren des eigenen Nervensystems, wieder zu innerer Stabilität und Verbundenheit zu sich selbst führen.
Warum bindungsorientiert?
Durch Co-Regulation zur Selbstregulation
Das Nervensystem ist archaisch
Was mich an der Körper- und Bindungsorientierten Begleitung fasziniert, ist ihre Einfachheit. Wenn wir einmal die Zusammenhänge zwischen den eigenen Stressreaktionen und der Neurobiologie verstanden haben, gleicht das oft einem großen Aha-Erlebnis. Viele Verhaltensmuster, Gefühle oder Symptome, für die wir uns bisher innerlich herabgesetzt haben, die uns verrückt oder irrational erschienen sind – in Wahrheit jedoch zu einem anderen Zeitpunkt überaus sinnvoll waren - ergeben damit plötzlich Sinn.
Safety is the presence of connection
Was mich noch mehr fasziniert: Unser Gehirn und unser Nervensystem können umlernen (Neuroplastizität). Wir können lernen den Zustand von innerer Sicherheit und Verbundenheit wieder zu herstellen. Es ist ein Gefühl, das tief aus dem Körper kommt - im Gegensatz zu unseren Strategien, mit denen wir durch Kontrolle, Disziplin oder Regeln erstellen, versuchen Sicherheit zu generieren.
Durch Co-Regulation zur Selbstregulation
Sich den eigenen Gefühlen und dem eigenen inneren Erleben zu zuwenden ist kein einfacher Weg. Um sich in kleinen Schritten vor wagen zu können, ist ein an die Hand nehmen und Co-Regulation durch eine traumasensible Begleitung hilfreich. Ich biete dir einen sicheren Raum und eine feinfühlige Begleitung beim Erkunden und Fühlen deiner (autonomen) Reaktionsmuster. Ich unterstütze dich bei der Integration von alten Stresserfahrungen und Erinnerungsfragmenten. Ich helfe dir Selbstregulation zu erlernen, Containment zu bilden (die Fähigkeit sich selbst zu halten) und beim Kreieren und Verkörpern von neuen Möglichkeiten.
Ich freu mich auf dich!
